Im Verbund mit anderen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, erhöhten Blutfetten, Rauchen und erblicher Belastung kommt es mit zunehmendem Alter zu einer Versteifung (“Verkalkung“) der Blutgefäße. Diesen Prozess bezeichnet man als Atherosklerose. Atherosklerose führt zu einer allmählich zunehmenden Verengung der Blutgefäße, die den normalen Blutfluss beeinträchtigt. Am Herzen führt die schlechtere Durchblutung typisch zur Angina pectoris, einem flächigen, meist drückenden oder brennenden Schmerz im Brustkorb. Im Großteil der Fälle sitzt der Schmerz direkt hinter dem Brustbein und verstärkt sich unter Anstrengung. In manchen Fällen fehlt der Schmerz jedoch völlig, und die Artherosklerose macht sich lediglich durch zunehmende Atemnot unter Belastung bemerkbar.
Beim Herzinfarkt kommt es in der Regel zu einem plötzlich einsetzenden vollständigen Verschluss eines für die Blutversorgung des Herzens zuständigen Gefäßes. In aller Regel treten auch hier die oben geschilderten Beschwerden auf, beim Herzinfarkt jedoch bereits in Ruhe. Meist sind die Betroffenen schwer beeinträchtigt und es kommt zu weiteren Symptomen wie Kaltschweiß (Stirn), Blässe, Übelkeit und anderen.
Etwa die Hälfte aller Herzinfarkte treten ohne vorherige Warnzeichen auf. Zur Abschätzung des Risikos, einen Herzinfarkt zu erleiden, dienen Risikoscores wie der "SCORE 2", der ESC.
Die diagnostische Herzkathereruntersuchung (Koronarangiografie) kann in der Regel ambulant erfolgen. Dabei bedienen wir uns des Zugangs über die Handgelenksarterie. Die Untersuchung dauert in etwa 15 Minuten und findet in den meisten Fällen im wachen Zustand statt - auf Wunsch kann eine bedarfsangepasste Sedierung erfolgen. Bei einer Behandlungsbedürftigkeit (PTCA/ Stent) verlängert sich der Eingriff um etwa eine halbe Stunde, und Sie verbleiben im Regelfall für einen Tag in der Klinik.