Unser Herz schlägt etwa einhunderttausend Mal am Tag und pumpt dabei 7000 Liter Blut in den Kreislauf. Diese Arbeit verrichten sechs Milliarden Herzmuskelzellen, die sich dazu in einer koordinierten Weise zusammenziehen und wieder ausdehnen müssen. Die Aktivierung der Herzmuskelzellen erfolgt durch kleine elektrische Impulse, die normalerweise von den Herzzellen im Sinusknoten generiert werden und sich dann in einer viertel Sekunde über das Herz ausbreiten. Jeder elektrischen Entladung folgt unmittelbar die Wiederaufladung (Repolarisation) aller Zellen, ein Vorgang der etwa eine drittel Sekunde dauert. Erst dann können die Zellen erneut depolarisieren und der Zyklus von neuem beginnen. Die elektrische Aktivierung bestimmt den Herzrhythmus.
Die Richtung, in der das Blut transportiert werden soll wird durch vier Schleusen, die Herzklappen vorgegeben, die sich dem Blutfluß folgend öffnen, und bei Gegenstrom verschließen. Die vier Herzklappen befinden sich an den Ausgängen der vier Herzkammern. Rechter Vorhof und die rechte Hauptkammer sammeln das sauerstoffarme Blut, das über die Venen aus den Organen zurückfließt, und befördern es in die Lunge, wo das Blut wieder mit Sauerstoff angereichert wird. Über die vier Lungenvenen gelangt das sauerstoffreiche Blut in den linken Vorhof und von dort über die linke Hauptkammer in den großen Kreislauf, der alle Organe mit Blut versorgt. Für diese Arbeit benötigt das Herz selbst reichlich Sauerstoff und Nährstoffe, die über ein eigenes Blutgefäßsystem, die Herzkranzgefäße, zugeführt werden müssen.
Erkrankungen des Herzens können daher den Herzmuskel (Kardiomyopathien), den Herzrhythmus (Herzrhythmusstörungen), die Herzklappen (Klappenstenosen und -Insuffizienzen) oder die Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt) betreffen. Erkrankt das Herz, ist die Versorgung aller unserer Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen gefährdet. Die gemeinsame Endstrecke aller Herzerkrankungen bezeichnet man als Herzinsuffizienz.
Kardiologie
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