Nach einer Tumorentfernung in einer haartragenden Region kann eine haarlose Narbe entstehen. Diese kann mittels Haartransplantation behandelt werden.
Haartransplantationen mit der FUE-Technik werden in der Regel zwischen den Ohren durchgeführt, also in den Regionen, in denen sich hormonresistente Haarfollikel befinden. Dabei wird in lichte oder kahle Stellen am Kopf eine angemessene Anzahl an Haarfollikeln eingepflanzt. In seltenen Fällen kann ein sog. FOX-Test darüber entscheiden, ob ein Patient für diese Methode geeignet ist. In 99% aller Fälle wird die FUE-Technik angewendet.
Bei der FUE-Methode wird ohne die Verwendung eines Skalpells, mit Hilfe eines speziellen Mikromotors und integrierter zylindrischer Spezialmesser mit einem Durchmesser von 0,6 bis 1 mm, ein Loch in der Mitte des Haarfollikels erzeugt. Durch diese Methode werden Follikeleinheiten an der Wurzel entfernt, ohne dabei das darunter liegende Gewebe zu schädigen. Jede Follikeleinheit enthält 1 bis 4 Haare und Wurzeln. Bei der FUE-Methode wird der Spenderbereich auf eine Länge von 1 mm rasiert. Bei unseren weiblichen Patienten wird der Transplantationsbereich nach Möglichkeit unterhalb der vorhandenen Haardecke eröffnet, sodass dieser Bereich gegebenenfalls durch die darüber liegenden Haare verdeckt werden kann und er zu keinerlei Einschränkungen im Alltag führt. Die Haarfollikel werden nach Anwendung von Lokalanästhesie im Entnahmebereich einzeln entnommen und anschließend im Transplantationsbereich eingesetzt.
Nach ca. 48 Stunden wird mit speziellen Produkten die erste Haarwäsche durchgeführt. Die transplantierten Haare fallen in der Regel im Zeitraum von 15 bis 90 Tagen aus und wachsen dann erneut nach 90 Tagen bis 12 Monaten nach. Man sollte also ein wenig Geduld mitbringen, da sich das Gesamtresultat erst nach etwa 12 Monaten zeigt. Im Zeitraum von 0 bis 12 Monaten nach der Operation kann es auch zu einem Taubheitsgefühl und Ausschlag (Exanthem) auf der Kopfhaut kommen. Diese Beschwerden klingen aber nach maximal 12 Monaten wieder ab.
Innerhalb einer Woche verschließen sich alle Löcher, die bei der Entnahme der Follikel entstanden sind, ohne auch nur die geringsten Spuren von Narben zu hinterlassen. Es ist möglich, mehrere Transplantationsvorgänge hintereinander oder im Laufe eines Tages mit insgesamt ca. 1.500-6.500 Follikeln durchzuführen, wobei nach unserer Erfahrung die Zahl von 5.000 Follikeln nicht überschritten werden sollte. Bei jeder Sitzung können somit rund 3.000-14.000 einzelne Haare verpflanzt werden. Bei uns werden aus dem Nackenbereich keine ganzen Hautstreifen entfernt. Dadurch vollzieht sich der Heilungsprozess weitaus schneller und es kommt weder zur Bildung von Narben noch zu anhaltender Taubheit.
In Fällen, in denen nicht genügend Follikel in der Kopfregion vorhanden sind, können auch Follikeleinheiten aus der Brust, dem Rücken, dem Bauch, dem Beinbereich usw. entnommen und auf den Kopf übertragen werden. Diese Technik heißt BHT (Body Hair Transplantation). Die Anzahl der möglichen Haarschnitte auf dem Kopf des Patienten definiert nicht, ob der Patient ein Kandidat für die Anwendung der FUE-Technik ist. Mit der nadelfreien FUE-Saatmethode können im Transplantationsbereich rund 2.000 Follikel erfolgreich verpflanzt werden. Bei Methoden mit Nadel kann diese Zahl sogar auf bis zu 4.000 Follikel erhöht werden.
Haartransplantationsoperationen sind Übertragungen von hormonresistenten Haarfollikeln aus dem Nackenbereich an kahle oder lichte Stellen auf dem Kopf. Hierbei kommen verschiedene Techniken zur Anwendung. Haartransplantationen nach der FUT-Methode erfolgen in der Regel in lokaler Anästhesie. Jedoch können in einigen Fällen zusätzliche Schmerz-und Beruhigungsmittel erforderlich sein. Der Einsatz allgemeiner Anästhesie ist dagegen nicht üblich.
Operationen mit der FUT-Methode dauern normalerweise zwei bis fünf Stunden, wobei die Anzahl der zu verpflanzende Follikel für die Dauer maßgeblich ist. Die Haare werden zunächst im Nackenbereich auf ca. 2 bis 5 mm gekürzt. Um Faktoren wie Haardichte, Elastizität der Kopfhaut, Menge der zu transplantierende Haare und Gewebebeschaffenheit ermitteln zu können, wird bei lokaler Betäubung ein Stück der Kopfhaut chirurgisch entfernt.
Bei diesem Teil des operativen Vorganges ist es wichtig, Schnitte parallel zu den Eintrittskanten des Haares zu machen, um den Verlust von Follikeleinheiten zu reduzieren und Narbenbildung zu vermeiden. Nach der Gewebeentnahme wird die Stelle vernäht. Nach der Entnahme ist der Schnittbereich praktisch nicht sichtbar, da die Platzierung so gewählt wurde, dass genügend Deckhaar vorhanden ist, um den Bereich abzudecken. Das chirurgisch entfernte Gewebe wird anschließend unter einem Mikroskop in Follikeleinheiten sondiert. Nachdem auch der Transplantationsbereich lokal anästhesiert wurde, werden die entnommenen Follikel durch Öffnen von schlitzförmigen Kanälen eingesetzt.
Die Patienten erhalten ein Rezept sowohl für eine Bandage, welche die ersten beiden Tage nach der Operation getragen werden muss, als auch für die Medikamente, die nach der Operation einzunehmen sind. In der Regel treten nach der Operation keine Beschwerden auf. Um die Durchblutung der Kopfhaut anzuregen und Krustenbildung zu vermeiden, sollte die erste Wäsche erst nach 48 Stunden durchgeführt werden. Gerne kann der Waschvorgang auch durch geschultes Personal in der Klinik erfolgen. Dieser Waschvorgang wird nun täglich bis zum zehnten Tag wiederholt. Die Nähte werden schließlich am 15. Tag entfernt. Die postoperativen Schwellungen klingen im Regelfall binnen zwei bis drei Tagen ab. Mögliche Schwellungen können darüber hinaus auch durch Kühlung reduziert werden. Transplantierte Haare fallen im Zeitraum von 15 bis 90 Tagen aus, was aber keinen Grund zur Beunruhigung darstellt. Nach einer Regenerationsphase von acht bis zehn Wochen beginnen die Haare nämlich erneut an zu wachsen. Im Zeitraum von drei bis zwölf Monaten nach dem Eingriff kann es ferner zu einem Ausschlag (Exanthem) und einem Taubheitsgefühl auf der Kopfhaut kommen. Falls weitere Transplantationen notwendig oder geplant sein sollten, so können diese nur in Abständen von sechs Monaten erfolgen.
1- Die maximale Anzahl von Transplantaten beträgt lediglich 1.500. (Im Durchschnitt sind es ca. 800 bis 1.200.)
2- Die Entnahmestellen sind permanent sichtbar.
Es werden reelle Haare verpflanzt und nicht ausschließlich Follikel.
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