Dr. Holger Kaufmann

Gynäkologie
St. Josefskrankenhaus Heidelberg
Chefarzt: Dr. Holger Kaufmann

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Myombehandlungen im St. Josefskrankenhaus Heidelberg

Myome sind gutartige Tumoren der Gebärmuttermuskulatur. Sie werden häufig bei gynäkologischen Routineuntersuchungen diagnostiziert, da sie in den meisten Fällen keinerlei Beschwerden verursachen. Die Entstehungsursache von Myomen ist unklar, eine familiäre Häufung ist bekannt. Ihr Wachstum wird unter dem Einfluss von weiblichen Hormonen gefördert. Nach den Wechseljahren bilden sie sich von allein zurück, – sofern keine medikamentöse Hormonbehandlung der Wechseljahrsbeschwerden durchgeführt wird.

Welche Beschwerden können auftreten?

Myombedingte Beschwerden sind vielfältig. Sie sind abhängig von der Größe der Myome und von ihrem Sitz in der Gebärmutter. Sie reichen von Blutungsstörungen über Unterbauchschmerzen, Druckgefühl auf den Darm und die Harnblase, bis hin zur ungewollten Kinderlosigkeit und wiederholten Fehlgeburten.

  • Direkt unter der Gebärmutterschleimhaut liegende (submucöse) Myome verursachen schmerzhafte und verstärkte Regelblutungen, Zwischen- und Dauerblutungen.
  • Große, in der Wand liegende (intramurale) Myome von 10 und mehr Zentimetern Durchmesser können starke Blutungen verursachen und zu chronischer Blutarmut führen. Die betroffenen Frauen klagen über Müdigkeit, Erschöpfung oder suchen wegen Kreislaufproblemen ihren Arzt auf.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Myome sollten nur dann behandelt werden, wenn sie Beschwerden verursachen. Die heute noch klassische Behandlungsmethode stellt die totale Gebärmutterentfernung dar. Häufig wird diese Vorgehensweise in Unkenntnis alternativer Therapiemöglichkeiten gewählt. Aber in den letzten Jahren haben sich zunehmend Behandlungsverfahren etabliert, bei denen die Gebärmutter erhalten bleiben kann. Für die Wahl der Therapiemethode geben Faktoren wie Lage, Größe, Anzahl der Myome, Symptome und Kinderwunsch, aber auch der Wunsch nach Erhaltung der Gebärmutter – durchaus unabhängig von Lebensalter – den Ausschlag. Ein ausführliches, ausgewogenes Informationsgespräch über alle zur Verfügung stehenden Behandlungsmethoden ist die Voraussetzung für eine optimale Betreuung der betroffenen Frauen.

Das Ziel bei organerhaltenden Operationsverfahren ist es, möglichst alle Myome unter maximaler Schonung der Gebärmutter zu entfernen. In Abhängigkeit von Sitz und Größe, sowie der Anzahl der Myome werden unterschiedliche Operationstechniken angewendet:

  • Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie)

    Myome, die überwiegend in der Gebärmutterhöhle unter der Schleimhaut liegen (submucöse Myome) werden bevorzugt im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) entfernt. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose. Das hierfür benötigte Instrument (Hysteroskop) wird über die Vagina  und den Muttermund in die Gebärmutter eingeführt. Unter Sicht wird mit einem Instrument das Myom abgetragen.

  • Bauchspiegelung (Laparoskopie)

    Liegen Myome überwiegend an der Außenwand der Gebärmutter (subseröse Myome), werden sie über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) entfernt. Über einen Einstich am Bauchnabel wird zum Anheben der Bauchdecke CO2-Gas in die Bauchhöhle eingebracht. Nach der Einführung einer Mikro-Kamera werden die Myome über zwei weitere kleine Einstiche im Unterbauch schonend aus der Gebärmutter entfernt.

  • Myomenukleation

    Liegen große Myome tief in der Muskulatur oder ist die Gebärmutter übersät von multiplen Myomen, muss die Operation per Bauchschnitt durchgeführt werden. Dies hat den Vorteil, dass auch die kleinsten, tief im Inneren der Wand liegenden Myome ertastet und entfernt werden können. Bei jungen Frauen, vor allem mit Kinderwunsch, wird diese Methode bevorzugt angewandt, da eine gute Wandrekonstruktion der Gebärmutter erreicht wird – die beste Voraussetzung für die große Belastung des Uterus während einer späteren Schwangerschaft.

  • Gebärmutterentfernung unter Erhalt des Gebärmutterhalses (supracervicale Hysterektomie)

    Entscheidet sich die Patientin für die Entfernung Ihrer Gebärmutter, gibt es die Möglichkeit, lediglich den myombefallenen Gebärmutterkörper zu entfernen und den davon nicht betroffenen Gebärmutterhals zu erhalten. Durch diese Operationstechnik wird die Stabilität des Beckenbodens aufrechterhalten, Nervenenden am Muttermund und sekretbildende Drüsen, die Einfluss auf das sexuelle Erleben haben, bleiben verschont. Eine regelmäßige Krebsabstrichkontrolle im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung ist weiterhin erforderlich, um Zellveränderungen frühzeitig erkennen zu können.

  • Myomembolisation

    Hierbei handelt es sich um einen Eingriff, der in enger Zusammenarbeit von Gynäkologen und Radiologen erfolgt. Ziel der Behandlung ist es, die Blutversorgung der Myome so zu reduzieren, dass sie schrumpfen und damit keine Beschwerden mehr verursachen. In lokaler Betäubung wird ein Katheter über die Leiste bis zu den blutversorgenden Gefäßen der Myome geführt. Durch das Einspritzen von Polyvinyl-Kügelchen werden die blutversorgenden Gefäßäste abgedichtet und damit die Blutversorgung der Myome vermindert. Die Verkleinerung der Myome über mehrere Monate bewirkt in den meisten Fällen eine Verbesserung der Beschwerden.

Welche Behandlung ist für mich die richtige?

In unserer Myomsprechstunde informieren wir Sie ausführlich über die unterschiedlichen für Sie in Frage kommenden Therapiemöglichkeiten. Unter Berücksichtigung Ihrer Wünsche werden wir Ihnen dann das für Sie persönlich optimale Behandlungsverfahren empfehlen.

Terminvereinbarung unter 06221/526-236

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