Genau wie das klassische Röntgen macht sich die Computertomographie (CT) die Tatsache zunutze, dass unterschiedliche Gewebearten unterschiedlich strahlendurchlässig sind. Die CT ermöglicht jedoch dreidimensionale, überlagerungsfreie Darstellungen. Während der Untersuchung dreht sich die Röntgenröhre um den Patienten herum. Der Körper wird quasi Schicht für Schicht durchleuchtet. So entstehen Tausende von Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven, auf denen selbst kleinste Veränderungen erkannt werden können. Mit dem Philips Incisive CT wurde am St. Josefskrankenhaus Heidelberg nun ein hochmodernes Gerät auf dem neuesten Stand der Medizintechnik angeschafft. Patientinnen und Patienten der radiologischen Abteilung profitieren künftig durch kürzere Untersuchungszeiten, herausragende Bildqualität und von speziellen Funktionen, mit denen sich die Strahlendosis auf ein Minimum reduzieren lässt.
Dr. Pedi Jakob, Chefarzt der Radiologie, freut sich über die Anschaffung: „Besonders Menschen, mit „Angst vor der Röhre“ profitieren von dem neuen CT-Gerät. Dank der an beiden Seiten der Öffnung angebrachten Bedienkonsolen können wir die meisten Arbeitsschritte direkt am Patiententisch durchführen und unsere Patienten bei der Untersuchung so mit viel Zuwendung begleiten. Durch künstliche Intelligenz (KI) wurden zudem die Untersuchungszeiten verkürzt und das bei verbesserter Bildqualität. Mit dem Philips Incisive sind wir auf dem neuesten Stand der Technologie und können so die beste Diagnostik bieten.“
Diagnostik und Therapie in einem Eingriff
Die Interventionelle Radiologie am St. Josefskrankenhaus bietet Diagnose und Therapie in einem und stellt damit den therapeutischen und invasiven Arm der klassischen Radiologie dar. Basierend auf den bildgebenden Verfahren der diagnostischen Radiologie wie Röntgendurchleuchtung, Computer- und Kernspintomografie (CT und MRT) sowie Ultraschall (Sonographie) werden miniaturisierte Instrumente wie Katheter eingesetzt, um Organe zu untersuchen und gegebenenfalls in der gleichen Sitzung zu behandeln. Die Katheter werden schmerzfrei über natürliche Wege des Körpers wie Blutgefäße und andere Gangsysteme bis zum Ort der Erkrankung vorgeführt. Erkrankungen der Organe, der Weichteile und Flüssigkeitsansammlungen in der Leibeshöhle können direkt über die Haut unter CT-Kontrolle punktiert werden. Die Eingriffe erfolgen in der Regel in örtlicher Betäubung. Oftmals können so die klassischen, „offenen" Operationen vermieden werden. Das bedeutet, dass das radiologisch-interventionelle Vorgehen für den Patienten sehr schonend ist.
Spezielles Softwarepaket für die Bildgebung des Herzens
Neben den klassischen CT-Funktionen verfügt das neue Gerät des St. Josefskrankenhauses über eine spezielle Software für die Bildgebung des Herzens. Hier arbeitet die Radiologie eng mit der Kardiologie rund um Chefarzt PD Dr. Carsten Krüger und Prof. Dr. Feraydoon Niroomand, dem Leiter der invasiven Kardiologie und Rhythmologie, zusammen. Die Computertomographie des Herzens (Kardio-CT) ist eine schonende Alternative zur Herzkatheteruntersuchung. Sie ermöglicht eine blitzschnelle, bewegungsfreie und scharfe Darstellung der Koronargefäße. Mithilfe der Kardio-CT lassen sich Kalkablagerungen in den Herzkranzgefäßen schon im Frühstadium erkennen. Sie eignet sich besonders für Patienten mit unklaren Beschwerden und einem geringen bis mittleren Risiko für eine behandlungsbedürftige koronare Herzkrankheit. Die minimal-invasive Herzkatheruntersuchung hingegen bietet den Vorteil, dass möglicherweise verschlossene Gefäße bereits während der Untersuchung geöffnet werden können. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kardiologie und Radiologie kann für jeden Patienten die individuell beste Behandlungsmethode gefunden werden.